beuys – lehmbruck
denken ist plastik


»während meines studiums, als ich mich also schon bereits auf den weg gemacht hatte, mich mit weitergehenden, die an das hörende in wilhelm lehmbrucks plastiken anschließen und an das denkende, an den denksinn, der in ihnen liegt, mich befassen mußte, und zu einer ganz neuen theorie des zukünftigen plastischen gestaltens dachte – an ein plastisches gestalten dachte, das nicht nur physisches, sondern seelisches material ergreifen kann, wurde ich zu der idee der ›sozialen plastik‹ regelrecht getrieben.« joseph beuys, 1986b
im jahr 1986, nur wenige tage vor seinem tod, erhält joseph beuys den wilhelm-lehmbruck-preis. in seiner dankesrede betont er die bedeutung, die die kunst des expressionistischen bildhauers für ihn hatte. zum 100. geburtstag von joseph beuys geht die ausstellung »beuys – lehmbruck. denken ist plastik« dieser verbindung nach und widmet sich dem werk der beiden künstler.
es gibt nicht viele künstler, die in der geschichte der kunst einen so nachhaltigen umbruch verursacht haben wie joseph beuys. die ausstellung versammelt eine reihe von schlüsselwerken des künstlers und richtet den blick gleichzeitig auf die wichtigsten skulpturen wilhelm lehmbrucks. dabei sucht sie jedoch nicht nach formaler oder stilistischer nähe, sondern rückt eine zentrale frage in den fokus: welches revolutionäre potenzial birgt die kunst in ihrem jeweiligen zeitlichen kontext?
kuratiert von johanna adam
parallel dazu
lehmbruck – beuys. alles ist skulptur
26. juni bis 1. november 2021
lehmbruck museum, duisburg